Sonntag, 23. März 2014

Mini-Quiches mit Spinat und roten Linsen

Köche sind ja sehr eigen, wenn es darum geht, was man selbst machen MUSS und was nicht. Und ich hab das Gefühl, jeder hat da so seine eigenen Regeln. Wann es okay ist, ein (Halb-) Fertigprodukt einzusetzen, und wann nicht. Oder eine fertige Gewürzmischung.

Fertiges Salatdressing ist natürlich der Abschaum. 
Brühpulver ist manchmal okay - bei meinem Koch aber nur, wenn die Zutatenliste nicht unnötig lang ist (und so was wie Laktose nicht drin ist - "Braucht da drin kein Mensch!").
Ein fertiger Fond ist teuer, erspart aber viel Zeit und Arbeit - schmeckt jedoch nicht besser als selbst gemacht. 
Gekauftes Eis ist (fast immer) schlechter als Selbstgemachtes - vorausgesetzt, man hat eine Eismaschine. Aber wenn es nur in den Eiskaffee kommt, ist das Fertigprodukt auch okay. 
Strudelteig machen auch die meisten Profi-Köche nicht selbst und bei hausgemachten Nudeln scheiden sich die Geister.

Nicht immer kann ich das als Nicht-Profi so ganz nachvollziehen... Aber ein Prinzip hab ich verstanden: Meistens geht es um das Verhältnis von Aufwand und der erreichten Qualität. Bei Strudelteig ist der Aufwand sehr hoch, genauso wie der Schwierigkeitsgrad - die Qualität, die man erreicht, ist deshalb meist geringer als beim Fertigprodukt. Ein einfaches Eis-Rezept hingegen hat keine hohe Schwierigkeit, schmeckt aber UM LÄNGEN besser als das Industrieprodukt.
Und manche Sachen kriegt man am heimischen Herd auch einfach nicht so hin.

Wenn dann so ein kleiner Mann ins Spiel kommt, ist es noch wichtiger, Aufwand und Nutzen abzuwägen. Und so manchen Anspruch über Bord zu werfen. Kompromisse zu finden.

Genau so ein Kompromiss ist dieses Rezept. Fertiger Mürbeteig erspart Aufwand und einen Haufen Zeit. Trotzdem kommt am Ende ein selbstgemachtes, leckeres Gericht heraus, das sich auch noch super auf Vorrat herstellen und einfrieren lässt. 
Und da die Mini-Quiches auch kalt gut schmecken, und der Kleine sie prima aus der Hand essen kann, eignen sie sich auch noch super für eine Autofahrt.


Zutaten:

fertiger Mürbeteig (mit möglichst wenig Salz und Zusatzstoffen)
Spinat, frisch oder TK
eine kleine Zwiebel
rote Linsen
geriebener Käse
Ei
Sauerrahm oder Créme fraîche
Pfeffer
Muskatnuss


Den fertigen Mürbeteig eine halbe Stunde vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen. TK-Spinat auftauen. Mit einem im Durchmesser ca. 11 cm großen Gefäß (je nach Größe der verwendeten Form) 12 Kreise ausstechen und anschließend mit einem Nudelholz noch etwas flacher auswellen. Mit den Teigkreisen die Mulden einer Muffinform auslegen.

Rote Linsen waschen und nach Packungsangabe kochen (ohne Salz). Eine kleine Zwiebel halbieren und in kleine Würfel schneiden. In etwas Öl glasig anschwitzen und den Spinat kurz mit anschwitzen - beim frischen so lange, bis er zusammenfällt. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Linsen abschütten und ebenfalls abkühlen lassen. Beides mit geriebenem Käse, etwas Sauerrahm und bei 12 Quiches mit 2 Eiern verrühren. Mit Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Quiches mit der Masse füllen.

Den Mürbeteig nach Packungsangabe backen bis die Quiches goldbraun sind - eher etwas kürzer als angegeben, da der Teig ja noch dünner ausgewellt wurde.



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